Freundes- und Förderkreis Bach-Gedenkstätte im Schloss Köthen (Anhalt) e.V.

Gefördert von:

Der 15. Köthener Herbst findet statt
vom 5. bis 7. September 2025

„…durch das Betrachten der Werke der damaligen berühmten und gründlichen Componisten erlernet …“
Johann Sebastian Bachs musikalische Wurzeln

Im Unterschied zu vielen seiner Zeitgenossen war Bach im Wesentlichen ein Autodidakt. Musikalische Bildungsreisen etwa nach Italien, Frankreich, Holland oder England blieben ihm (schon aus finanziellen Gründen) versagt. Außer einem Studienaufenthalt in Norddeutschland 1705/1706 unternahm er keine weiteren großen Reisen. Vielleicht war der junge Bach zunächst von der Vision einer glanzvollen Virtuosen-Karriere erfüllt. Daher widmete er sich vorrangig seiner künstlerischen und technischen Vervollkommnung als Interpret und ebenso auch als Komponist. Über diese erste Schaffensperiode berichtete sein zweitältester Sohn Carl Philipp Emanuel: Schon in frühen Jahren zeitigte der Vater „die ersten Früchte seines Fleißes in der Kunst des Orgelspielens, und in der Composition, welche er größtenteils nur durch das Betrachten der Werke der damaligen berühmten und gründlichen Componisten und angewandtes eigenes Nachsinnen erlernet hatte. In der Orgelkunst nahm er sich Bruhnsens, Reinkens, Buxtehudes und einiger guter französischer Organisten ihre Werke zu Mustern.“ Zu seinen großen musikalischen Vorbildern und Lehrern gehörten u. a. der Vater Johann Ambrosius oder der Eisenacher Onkel Johann Christoph Bach, jener „große und ausdrückende Komponist“, wie ihn die weitverzweigte Familie nannte. Sein Einfluss auf den jungen Johann Sebastian war immens. Viele Jahre später (nach 1724) hatte dieser eine Sammlung von Vokalwerken seiner Thüringer Vorfahren erworben und in einer Handschriften-Kollektion, dem Altbachischen Archiv, zusammengeführt. Nach seinem Tod gelangte die wertvolle Sammlung in den Besitz seines zweitältesten Sohnes Carl Philipp Emanuel, der den familiären Notenschatz sorgsam verwahrte und auch einige Stücke davon zur Aufführung brachte. Für seinen Vater waren diese Kompositionen von eminenter Bedeutung. Sie faszinierten ihn durch ihre beispiellose Originalität und Expressivität. Seine eigenen Motetten stehen durchaus in dieser Tradition, wenngleich sie sich auch als Aufbruch in musikalisches Neuland erweisen.
Bereits frühzeitig besaß Bach eine ausgeprägte Vorliebe für musikalische Experimente und unkonventionelle Formen, gemäß seiner Grundüberzeugung: „Es muß alles möglich zu machen seyn“. Und tatsächlich ging er bis weit an das Limit des musikalisch Machbaren, womit er schon bald - auch über die Landesgrenzen hinaus - Bewunderung und Berühmtheit erlangte.

Andreas Glöckner

Programm

Dramaturgisch-künstlerisches Programmkonzept: Dr. Andreas Glöckner

(Änderungen und Ergänzungen vorbehalten! Letzte Änderung: 18.07.2025)

Freitag, 5. September 2025, 19.30 Uhr
Kirche St. Agnus
Eröffnungskonzert

Johann Sebastian Bach (1685-1750)
    Actus tragicus „Gottes Zeit ist die allerbeste Zeit“ (BWV³ 106)
Johann Christoph Bach (1642-1703)
    „Ach, dass ich Wassers gnug hätte“ (Geistliches Konzert)
Johann Sebastian Bach
    Kantate „Christ lag in Todesbanden“ (BWV³ 4.1)
Johann Christoph Bach
    „Wie bist du denn, o Gott, in Zorn auf mich entbrannt“ (Lamento)
Johann Sebastian Bach
    Kantate „Aus der Tiefen rufe ich, Herr, zu dir“ (BWV³ 131)

Veronika Winter, Sopran
David Erler, Altus
Tobias Hunger, Tenor
Matthias Vieweg, Bariton
Rheinische Kantorei
Das Kleine Konzert
Leitung: Hermann Max

Karten:
Kategorie I   40 € / 32 € ermäßigt (Abendkasse 43 / 35 €)
Kategorie II  35 € / 28 € ermäßigt (Abendkasse 38 / 31 €)
Kategorie III 30 € / 24 € ermäßigt (Abendkasse 33 / 27 €)
Juniorticket: 5 €
Verkauf: siehe unten

 

Samstag, 6. September 2025, 10.30 Uhr
Schlosskapelle
Mitgliederversammlung (geschlossene Veranstaltung)

 

Samstag, 6. September 2025, 14.30 Uhr
Schlosskapelle
Vortrag
Prof. Dr. Dr. h. c. Peter Wollny (Leipzig)
zum Thema "Bach und die Musik der Vergangenheit"
- Eintritt frei -

Mit freundlicher Unterstützung durch die
Kulturstiftung Sachsen-Anhalt und die Köthen Kultur und Marketing GmbH

 

Samstag, 6. September 2025, 16.00 Uhr
Bach-Gedenkstätte
Musikalische Führung
- Eintritt 14,00 € (vor Ort), max. 20 Teilnehmer -

 

Samstag, 6. September 2025, 19.30 Uhr
Spiegelsaal im Schloss Köthen
Kammerkonzert

Georg Philipp Telemann
    Nouvel Quatuor Nr. 6 e-Moll, TWV43:e4 für Flöte, Violine, Cello und B.c.
    Pariser Quartett Nr. 12
Johann Bernhard Bach (1676-1749)
    Ciacona für Cembalo G-Dur (BWV² Anh. 84)
François Couperin
    Concerts Royaux No4 in E-moll pour flute et Basso continuo
Georg Böhm (1661-1733)
    Suite für Cembalo d-Moll
Antonio Vivaldi (1678-1741)
    Concerto für Flöte, Violine und Basso continuo D-Dur (RV 84)
Johann Paul Westhoff (1656-1705)
    Suite für Violine solo Nr. 1 in a-Moll
Johann Sebastian Bach (1685-1750)
    Sonate für Traversflöte, Violine und Basso continuo G-Dur (BWV³ 1038)

Cornelia Grohmann, Traversflöte
Albrecht Winter, Violine
Axel von Huene, Violoncello
Michaela Hasselt, Cembalo

Mit freundlicher Unterstützung durch die
Kulturstiftung Sachsen-Anhalt und die Köthen Kultur und Marketing GmbH

Karten:
Kategorie  I 32 € / 26 € ermäßigt (Abendkasse 35 / 29 €)
Kategorie II 27 € / 22 € ermäßigt (Abendkasse 30 / 25 €)
Juniorticket: 5 €
Verkauf: siehe unten

 

Sonntag, 7. September 2025, 09.30 Uhr
Kirche St. Agnus
Festgottesdienst

 

Samstag, 7. September 2025, 11.30 Uhr
Kirche St. Jakob
Orgelkonzert

Johann Pachelbel (1653-1706)
     Präludium d-Moll (Perreault 407)
Johann Sebastian Bach (1685-1750)
     Präludium und Fuge d-Moll (BWV³ 549.1)
Dietrich Buxtehude (1637–1707)
     „Gelobet seist du, Jesu Christ“ (BuxWV 188)
Johann Sebastian Bach
     „Wo Gott, der Herr, nicht bei uns hält“ (BWV³ 1128)
Girolamo Frescobaldi (1583-1643)
     Bergamasca (aus: Fiori musicali op. 12)
Johann Sebastian Bach
     Canzona d-Moll (BWV³ 588)
Johann Christoph Bach (1642-1703)
     Aria variata a-Moll
Johann Sebastian Bach
     Aria variata alla maniera italiana a-Moll (BWV³ 989)

Daniel Beilschmidt, Orgel

Karten: 15 €, ermäßigt 12 € (Tageskasse 18 / 15 €), Juniorticket 5 €
Verkauf: siehe unten

 

Sonntag, 7. September 2025, 17.00 Uhr
Kirche St. Jakob
Abschlusskonzert

Johann Christoph Bach (1642-1703)
    "Der Gerechte, ob er gleich zu zeitlich stirbt", Motette für fünfstimmigen Chor
Johann Sebastian Bach
    "Ich lasse dich nicht, du segnest mich denn" (BWV³ 1165)
    Motette für achtstimmigen Chor
Dietrich Buxtehude (1637–1707)
    „Mit Fried und Freud ich fahr dahin“ (BuxWV 76), Trauermusik für Orgel 1671
Johann Christoph Bach
    "Fürchte dich nicht", Motette für fünfstimmigen Chor
Johann Sebastian Bach
    "Fürchte Dich nicht" (BWV³ 228), Motette für achtstimmigen Chor
Johann Michael Bach (1648-1694)
    "Halt, was du hast" / "Jesu meine Freude", Motette für achtstimmigen Chor
Jan Adams Reincken (1643-1722)
    „An Wasserflüssen Babylon“, Choralfantasie für Orgel
Johann Sebastian Bach
    "Jesu, meine Freude" (BWV³ 227), Motette für fünfstimmigen Chor

Thomanerchor Leipzig
Thomasorganist Johannes Lang
Leitung: Thomaskantor Andreas Reize

Karten:
Kategorie I   45 € / 36 € ermäßigt (Abendkasse 48 / 39 €)
Kategorie II  38 € / 30 € ermäßigt (Abendkasse 41 / 33 €)
Kategorie III 25 € / 20 € ermäßigt (Abendkasse 28 / 23 €)
Juniorticket: 5 € (beschränktes Kontingent)
Verkauf: siehe unten.


Ausstellung
Von Freitag 05.09. bis Sonntag, 28.09.2025, wird im Rahmen einer Kabinettaustellung in der Bach-Gedenkstätte im Schloss Köthen eine Original-Handschrift Johann Sebastian Bachs gezeigt! Es handelt sich um die 2013 von Prof. Dr. Peter Wollny im Schütz-Haus Weißenfels entdeckte, von Johann Sebastian Bach angefertigte Abschrift einer Messe des italienischen Komponisten Francesco Gasparini (1661-1727).
Eröffnung der Ausstellung mit Einführung: Freitag, 05.09.2025, 18:00 Uhr
Geöffnet mittwochs bis sonntags von 11.00 bis 17.00 Uhr
Eintritt:
Konzertbesucher des Köthener Herbstes erhalten vom 05.09.- 07.09.2025 freien Eintritt in die Bach-Gedenkstätte!



Rabatt von 15 %:
   bei Buchung aller eintrittspflichtigen Konzerte (bitte dann "Abo" anklicken)
Ermäßigung: für Bürgergeld-Empfänger
Juniorticket: für Kinder, Schüler, Studierende und Auszubildende

Weitere Informationen zu den Veranstaltungen finden Sie in unserem

Radtour zum Köthener Herbst: